Es ist eine Art Liebeserklärung an den Ayurveda, diese wunderbare uralte indische Heilkunst, die nicht nur meinen Speiseplan revolutioniert, sondern auch mein Leben auf eine Weise bereichert, die ich mir nie hätte vorstellen können.
Ich hatte allerdings auch meine Höhen und Tiefen mit der ayurvedischen Lehre, insbesondere in der Anfangszeit. Ich bin insbesondere in meiner Ayurveda-Kennenlernphase Empfehlungen gefolgt, die meinen Zustand sogar zeitweise verschlechterten. Heute sehe ich es positiv, denn sie brachten mich letztendlich dazu, dass ich meine Ausbildung begann und mich hierdurch noch mehr mit mir auseinandersetzte. Ich musste meinen Körper (neu) kennenlernen, meine Körper-Geist-Verbindung stärken, die ich so viele viele Jahre vernachlässigt bzw. ignoriert habe. Ich habe viele neue Aspekte in mein Leben integriert, die für mein enges Umfeld insbesondere zu Beginn ungewohnt und zum Teil auch befremdlich waren. Heute sehen sie, wie viel besser es mir geht.
Ich liebe Ayurveda. Und zwar deshalb:
1. Individualität wird großgeschrieben
In der Welt des Ayurveda gibt es keinen „One-Size-Fits-All“-Ansatz. Jeder Mensch wird als einzigartiges Individuum betrachtet, mit einer einzigartigen Konstitution (Dosha). Das heißt, die Empfehlungen werden auf mich, meine Konstitution, meine aktuellen Gesundheitszustand sowie auf meine Bedürfnisse und Gewohnheiten abgestimmt. Das bedeutet aber auch, dass nicht jede Empfehlung, die Ihnen im Netz oder auf Social Media begegnet, zwangsläufig auch genau zu Ihnen passt.
2. Ganzheitlichkeit
Ayurveda sieht den Menschen als eine Einheit von Körper, Geist und Seele – eine Einheit, die im Einklang sein muss, um wahre Gesundheit zu erleben. Diese ganzheitliche Betrachtungsweise schenkt somit nicht nur meiner Gesundheit auf körperlicher Ebene, sondern auch auf geistiger und emotionaler Ebene Aufmerksamkeit.
Ich gebe Ihnen ein ganz simples Beispiel, um das oben Gesagte zu veranschaulichen: Wenn Sie keinen Hungergefühl empfinden, kann das körperliche oder auch mentale Ursachen haben. Es ist normal, dass man erst einmal nach körperlichen Ursachen sucht. Doch wenn Sie keinen Hunger haben, weil Ihr Partner Sie verlassen hat, dann liegt die Ursache doch eindeutig auf der mentalen Ebene.
Ich habe diese Verbindung erst im Rahmen meiner Ausbildung an der Europäischen Akademie für Ayurveda wirklich erkannt und realisiert. Und ich bin nach wie vor einfach nur fasziniert. Denn in der modernen Medizin ist mir – ehrlich gesagt – dieser so wichtige Aspekt bis heute leider noch nicht begegnet.
3. Verbundenheit mit der Natur
Die fünf Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther – sind nicht nur Grundbausteine der Welt, sondern auch in unserem eigenen Körper vorhanden. Die Lehren des Ayurveda ermutigen uns, im Einklang mit den Jahreszeiten und den natürlichen Rhythmen zu leben.
Wenn es darum geht, im Einklang mit den Jahreszeiten zu leben, dann geht es nicht nur darum, die Ernährung- und der Lebensgewohnheiten an den individuellen aktuellen Gesundheitszustand (Vikriti) anzupassen. Ayurveda lehrt uns, Ernährung und Lebensstil auch an die sich ändernden Bedingungen der Natur anzupassen. Spannend, oder?! Beispielsweise ist in der Winterzeit das Verdauungsfeuer (Agni) viel stärker als im Sommer, so dass der Körper schwerer verdauliche Lebensmittel wie Kohl oder auch Fleisch und Fisch weitaus besser verdauen kann. Wenn Sie mal auf die saisonalen und regionalen Lebensmittel schauen, schließt sich der Kreis. Denn den Anbau von Rot- oder Rosenkohl suchen wir im Sommer in unserer Region vergeblich.
4. Die heilende Kraft der Ernährung
Ich liebe gesundes und frisches Essen. Und wenn man genau das mag, wird man viel Freude im Ayurveda finden. Denn hier wird auf die richtige Ernährung viel Wert gelegt.
Ayurveda lehrt uns, bewusst zu essen und Lebensmittel zu wählen, die insbesondere zu unserer individuellen Konstitution passen. Nahrung wird im Ayurveda nicht nur zum Zwecke der Sättigung eingesetzt, sondern auch als Medizin.

5. Die Magie der Gewürze
Wenn es um Ernährung und Essen geht, dann geht es natürlich auch um den Einsatz von Gewürzen.
Ist es nicht großartig, was Gewürze so alles können? Sie sind eindeutig die Rockstars meiner Küche. Kurkuma rockt die goldene Gitarre, die für eine wundervolle Farbe und geschmackvolle Noten sorgt. Oder Ingwer, ein echter charismatischer Frontmann, der nicht nur unser inneres Feuer entfacht, sondern auch eine wunderbare Schärfe mit sich bringt.
Ich habe die Verwendung von Gewürzen, deren gesundheitsfördernde Eigenschaften und Wirkungen, durch den Ayurveda kennen und lieben gelernt und möchte sie heute nicht mehr missen.
6. Natürliche Heilmittel statt heftiger Chemiekeulen
Ayurveda setzt auf die Heilkraft der Natur. Kräuter, Gewürze und natürliche Therapien werden eingesetzt, um das Gleichgewicht in Körper, Geist und Seele wiederherzustellen.
Die Natur gibt uns alles, was wir zur Heilung benötigen. Denn wir sind ein Teil davon – der Mensch ist der Mikrokosmos im Makrokosmos. Mein erstes „Aha“-Erlebnis hatte ich, als mein Ausbilder Prof. Dr. Gupta im Basismodul erzählte, dass das Kauen von Nelken nicht nur Mundgeruch und Zahnschmerzen beseitigt, sondern auch Kopfschmerzen. Und tatsächlich: es hilft. Versuchen Sie es doch einfach mal aus.
7. Selbstliebe
Wir leben in einer Gesellschaft, die nach schnellen Lösungen sucht, auf Leistung getrimmt ist, die -auch unausgesprochen oder auch ohne es bewusst zu realisieren- erwartet, eigene Bedürfnisse zurückzustecken.
Ayurveda ermutigt dazu, auf sich selbst zu hören und sich selbst zu lieben. Bereits die Erkenntnis meiner Grundkonstitution (Prakriti) hat mir geholfen, mich selbst besser kennen zu lernen und meine Bedürfnisse besser zu verstehen.
Für mich ist meine tägliche Yoga- und Mediationspraxis am Morgen und am Abend ein Ritual meiner Selbstfürsorge. Yoga und Mediation sind ein integraler Bestandteil des Ayurveda und unterstützen nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern fördert auch die geistige Klarheit und innere Ruhe.

8. Die Suche nach dem inneren Gleichgewicht
Die Suche nach dem innerem Gleichgewicht ist eine spannende und auch eine abenteuerliche Reise.
In einer hektischen Welt, die uns oft aus dem Gleichgewicht bringt, ist Ayurveda wie ein Kompass, der mich zurück in meine Mitte führt. Die Praxis von Yoga, Meditation und täglichen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten unterstützen mich dabei, nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Geist zu beruhigen.
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