Kurz und knapp: Was sind die Doshas?

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Das Konzept der Doshas liefert das Verständnis zur eigenen Konstitution und damit den Schlüssel zu unserer Gesundheit.

Doshas sind Bioenergien oder Bio-Regelmechanismen, die körperlich aber auch geistig wirken. Es sind „Urenergien“, die alles anleiten und steuern. Diese drei Bioenergien heißen Vata, Pitta und Kapha. Vata heißt aus dem Sanskrit übersetzt Wind, Pitta heißt übersetzt Galle und Kapha übersetzt Schleim. Das müssen Sie sich aber nicht wirklich merken. Wir sprechen im weiteren nur von Vata, Pitta und Kapha als Prinzip, das weit mehr ist als Wind, Galle und Schleim.

Diese drei Doshas entstehen, wenn sich die fünf Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Äther und Luft) in einem menschlichen Körper zu bestimmten Kombinationen verbinden. Raum und Luft bilden Vata, Feuer und Wasser verbinden sich zu Pitta, Wasser und Erde ergeben Kapha.

Die Doshas walten also in jedem Menschen. Es gibt niemanden, der sagen kann, ich bestehe nur aus Vata und Pitta. Alle Prozesse im Körper werden durch diese drei Grundenergien, diese drei Grundprinzipien gesteuert. Wir können uns das vorstellen wie bei den drei Primärfarben. Es gibt auch die drei Farben rot, gelb und blau. Diesen Primärfarben liegen jedoch alle anderen Farben, die es gibt, zugrunde. Und genauso, wie jede einzelne Farbe ihr eigenes Mischverhältnis hat, genauso so hat jeder Mensch sein eigenes Mischverhältnis von diesen drei Doshas. Und wie diese sich ausdrücken oder ausprägen, ist komplett individuell.

Es handelt sich bei den Doshas nicht um körperlichen Substanzen, sondern vielmehr um dynamische Kräfte, die alle biologischen und psychischen Prozesse im Körper steuern. Sie äußern sich in einer klar erkennbaren Gruppe von Eigenschaften. Sie vermitteln auch zwischen unserem grobstofflichen Körper und dem feinstofflichen Geist. Befinden sich die Doshas im Gleichgewicht, sind wir gesund. Ist dieses gestört, verursachen sie eine Dysbalance bzw. Krankheit. Diese Balance sieht für jeden Menschen anders aus und ist höchst individuell.

Die ureigene Balance wird durch die Grundkonstitution (Prakriti) vorgegeben, die wir von Geburt an mitbringen und damit unveränderlich ist. Es existieren insgesamt sieben Konstitutionstypen: Vata, Pitta und Kapha als Einzelkonstitutionen sowie die Mischkonstitutionen Vata-Pitta, Vata-Kapha, Pitta-Kapha und Vata-Pitta-Kapha (Tridosha).

Die Vikriti ist der aktuelle Status des Dosha-Gefüges, welches oftmals von der Prakriti abweicht. Beeinflusst durch das tägliche Verhalten, Alter oder auch Jahreszeiten manifestieren sich Dosha-Störungen durch ein Zuviel an Vata, Pitta oder Kapha als pathogener Faktor mit der Folge, dass körperliche und psychische Beschwerden entstehen.

Jedes Dosha ist aufgrund seiner Eigenschaften für verschiedene Funktionen im Körper zuständig. Obwohl jedes Dosha im ganzen Körper präsent ist, gibt es Regionen, in denen sich seine Aktivität besonders zeigt beziehungsweise wo auch eine höhere Anfälligkeit für Störungen liegt.

Schauen wir uns die drei Doshas einmal genauer an:

Vata, unser Bewegungsprinzip, ist das subtilste und feinstofflichste Dosha. Es hat eine starke Eigendynamik, eine hohe Beweglichkeit und ist sehr kraftvoll. Die Eigenschaften dieses Doshas sind leicht, beweglich, feinstofflich, nicht schleimig sowie trocken, kalt und rau. Rein körperlich finden wir Vata überall in unserem Körper, wo Aktivität eine Rolle spielt wie etwa bei der Atmung, der Blutzirkulation oder bei Ausscheidungen. Das Vata-Dosha ist eng mit unserem Nervensystem verbunden. Wenn Vata sich im Gleichgewicht befindet, dann gedeihen auf geistiger Ebene unter anderem Kreativität, Flexibilität, Leichtigkeit und Begeisterungsfähigkeit. Ist es gestört, können Furcht, Nervosität oder Angst die Folge sein. Vata ist für die anderen beiden Doshas essenziell, da ohne Vata deren Funktionen nicht in Gang kommen können.

Pitta, unser Umsetzungsprinzip, ist verantwortlich für Aktivitäten, die mit Hitze und Energie zu tun haben. Die Eigenschaften von Pitta sind heiß, sauer, scharf, penetrierend, etwas ölig, flüssig und beweglich wie eine Flüssigkeit. Im Körper ist Pitta verantwortlich für alle Verdauungs- und Stoffwechselvorgänge. So fördert Pitta den Appetit oder reguliert die Körpertemperatur. Auf geistiger Ebene ist Pitta unter anderem verantwortlich für Intelligenz, Ausstrahlung und Mut. Im Falle eines gestörten Gleichgewichts werden feurige Emotionen wie Frustration, Wut oder Eifersucht geweckt.

Kapha, unser Stabilitätsprinzip, ist das grobstofflichste Dosha. Die Eigenschaften von Kapha sind schwer, kalt, weich, ölig, süß, stabil und schleimig. Kapha gibt dem Körper Substanz, Kraft und Widerstandsfähigkeit. Es ist verantwortlich für den Gewebeaufbau, die Immunität und den Feuchtigkeitshaushalt. Auf der geistigen Ebene ist Kapha unter anderem für das Anhaften an Dingen und Menschen, Gier bzw. Neid verantwortlich. Ist Kapha im Gleichgewicht, schenkt es Ruhe, Liebe und Geduld.

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